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Hoherodskopf 2018

Wenn Engel verreisen …

Glückliche Hoherodskopf-Ausflügler genießen herrliche Landschaft und frische Bergluft

Vorfreude – schönste Freude: In Windeseile war der geplante Ausflug von Seniorinnen und Senioren zum Hoherodskopf, dem nach dem Taufstein (773 Meter) höchsten Berg im Vogelsbergkreis, ausgebucht. Angesichts der sommerlichen Hitze kein Wunder. Denn an heißen Sommertagen locken die frische Bergluft und die schattigen Buchenwälder zu diesem begehrten Ausflugsziel. Von hier aus, so frohlockten auch die Betreuerinnen um Ergotherapeutin und Koordinatorin der zusätzlichen Betreuung, Minh Luis, kann man schließlich die tolle Aussicht über die Region Vogelsberg genießen und dabei gemeinschaftlich nach Herzenslust schlemmen.

Einschließlich der zusätzlichen Betreuungskräfte traten am 1. Juli zwölf Ausflügler die Kurzreise an. Zwar war das Wetter windig, trüb und insgesamt sehr durchwachsen – Meteologen sagten sogar Regen voraus –, doch nach einer kurzen Beratung mit der Qualitätsaufbetragten stand die Entscheidung fest. „Wir fahren, wenn es ganz schlimmt kommt, kehren wir eben wieder um!“ Und siehe da: Kaum hatte Cheforganisatorin Minh Luis den Bus geholt, gewann die Sonne die Oberhand im Himmel. Einmal mehr bewahrheitete sich der Spruch: „Wenn Engel verreisen, dann scheint die Sonne.“

 Da die Vorbereitungen gut eine Dreiviertelstunde. in Anspruch nahmen, weil unter anderem zwei Rollstühle im Bus standfest gemacht und nach den vorgeschriebenen Normen befestigt werden musste, ging es erst gegen 13.30 Uhr los. Doch das störte nicht weiter, zumal die Zeit während der Fahrt wie im Flug verging. Dafür sorgte eine Bewohnerin, die sich den Platz der Beifahrerin ergattert hatte und dort spontan ihre ungeahnten Qualitäten als Reiseführerin unter Beweis stellte und sogar bei flottem Tempo erkannte, welche Pflanzen am Straßenrand wachsen. Ihr Hauptaugenmerk galt der hochinteressanten Geschichte des Vogelsbergkreises, der nicht nur die Einheimischen, sondern auch Touristen durch seine landschaftliche Schönheit verzaubert. Gerade im Sommer sieht die Landschaft wie ein riesiger grüner Teppich aus. Unberührte Wiesen, idyllische Dörfer, blühende, duftende Natur und herrliche Panoramablicke zauberten ein Lächeln in die Gesichter der Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Stephanus.

Am Hoherodskopf angekommen, wollten die unternehmungsfreudigen Kurzurlauber aus Alsfeld eigentlich gemütlich draußen sitzen. Doch hierfür war es tatsächlich ein bisschen zu windig.Und da hier auch die Stühle nicht behindertengerecht und somit vor allem für Rollstuhlfahrer nicht geeignet waren, ging es schnell nach drinnen. Dort erzählte die Kellnerin, dass sie noch eine Gesellschaft von 80 Leuten erwarte, aber bis dahin zum Glück noch genügend Zeit sei. Gekonnt rückte sie vorhandene Tische zu einer langen Tafel zusammen, sodass es für uns alle beste Voraussetzungen zum gemeinsamen Plaudern und Genießen gab.

Beim Anblick leckeren Kuchens –ganz egal ob Marzipan-, Haselnuss- oder Heidelbeerquarktore – kam Freude und Appetit auf, der genüsslich gestillt wurde. Dazu gab es entweder einen großen Pott Kaffee oder – ganz nach englischer Art – einen aromatischen Nachmittagstee. „Wäre ich heute nicht mitgefahren, hätte ich wirklich etwas verpasst“, gestand eine Bewohnerin mit kleinen Freudentränen in den Augen kurz vor der Heimreise. „Vielen, vielen Dank! Das Haus Stephanus hat mich gesundheitlich stabilisiert, ich fühle mich richtig fit“, schickte sie noch ein dickes Lob hinterher. „Es war wunderschön, ein tolles Erlebnis, Kurzerholung und Natur pur!“, waren sich auch alle anderen in der Runde einig, bevor allen Betreuerinnen kräftig Beifall spendiert wurde …